Der mit dem Fahrrad und der mit dem Alfa kam : Benedikt XVI. und Hans Küng - ein Doppelporträt

Derwahl, Freddy, 2006
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Medienart Buch
ISBN 978-3-629-02137-3
Verfasser Derwahl, Freddy Wikipedia
Systematik BI - Biographien
Verlag Pattloch
Ort München
Jahr 2006
Umfang 319 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Freddy Derwahl
Illustrationsang M.Taf.
Annotation Doppelbiografie zweier bedeutender Gegenwartstheologen: Papst Benedikt XVI und sein ehemaliger Kollege und Gegenspieler Hans Küng. (PR) Die vorliegende Doppelbiografie besticht mit ihrem Bemühen, beiden Porträtierten gerecht zu werden und sich vorschneller Urteile zu enthalten. Derwahl zeichnet einfühlsam die gemeinsamen Züge und großen Unterschiede der beiden Theologen, die kurze Zeit sogar an der gleichen Universität lehrten. Ratzinger und Küng stammen aus sehr unterschiedlichem Milieu, der Erste aus dem bayrischen Kleinbürgertum (der Vater, ein Gendarm, reichte noch rechtzeitig im beginnenden Hitlerregime seinen Ruhestand ein) stammend, der Zweite aus einer wohlhabenden Familie des schweizerischen Großbürgertums. In kräftigen Zügen entwirft der Autor die Rolle der Beiden als Konzilsberater beim II. Vatikanum, zeigt sie Seite an Seite für eine Erneuerung der Kirche kämpfend. Ratzinger kommt auf Betreiben Küngs an die Universität nach Tübingen, das er nach wenigen Jahren unter dem Schock der Studentenrevolution verlässt. Das gerne vorgezeichnete einseitige Rollenspiel - hier der angeblich so finstere, verbohrte spätere Präfekt der Glaubenskongregation, dort der angeblich so tapfere, kühne Revoluzzer im Namen einer den heutigen Menschen gerechten Theologie im ökumenischen Dialog - wird aufgebrochen. Die Charaktere werden hinterfragt und in ihrer ganzen Menschlichkeit gezeigt: Mit dem Alfa brauste Hans Küng zur Vorlesung in Tübingen, während der leisere Ratzinger, der nie selbst den Führerschein machte, mit dem Fahrrad auftauchte. Ein Schwerpunkt der Doppelbiografie liegt beim II. Vatikanum und in der Tübinger Zeit. Ratzingers Tätigkeit als Präfekt der Glaubenskongregation wird am Rande behandelt, der hinter den Beiden stehende innerkirchliche Konflikt wird aber mit dem ehrlichen Bemühen, schnelle Urteile und einseitige Darstellungen zu vermeiden, abgehandelt. Das Bemühen um Objektivität ist auf allen Seiten des Buches zu spüren. Meines Erachtens lässt sich aber eine größere Symphatie Derwahls für den vielgeschmähten "Panzerkardinal" nicht übersehen. Was mich trotz einiger Längen an dem Buch faszinierte, war, dass beide Theologen, bei aller Eindeutigkeit ihrer Positionen, bis zum Schluss für Überraschungen gut sind. Anders wäre das durchaus freundschaftliche Treffen von Küng mit dem seit einem halben Jahr im Amt dienenden Papst im September 2005 in Castelgandolfo kaum erklärbar. Sehr empfehlenswert. *bn* Monika Roth
Bemerkung Katalogisat importiert von: onlineRezensionen (ÖBW)

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