Eva schläft : Roman

Melandri, Francesca, 2011
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Medienart Buch
ISBN 978-3-89667-435-7
Verfasser Melandri, Francesca Wikipedia
Beteiligte Personen Genzler, Bruno Wikipedia
Systematik DU/6 - Romane-Zeit-u.Gesellschaft
Schlagworte Erinnerung, GESCHÄFTSFRAU, Mutter, Liebhaber, Belletristische Darstellung, Südtirol, Mittleres Lebensalter, Geschichte 1919-1998
Verlag Blessing
Ort München
Jahr 2011
Umfang 442 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Francesca Melandri. Aus dem Ital. von Bruno Genzler
Annotation „Nur einmal in ihrem Leben konnte sich meine Mutter Gerda der Liebe eines Mannes gewiss sein, und ich der eines Vaters. All die anderen kamen und gingen wie ein Wolkenbruch im Sommer: Wir haben uns schlammige Schuhe geholt, aber die Wiesen sind trocken geblieben. Mit Vito hingegen war es etwas anderes. Das war echt. Für sie und für mich war seine Gegenwart wie ein langer Regen im Juni, der das Gras wachsen lässt und die Quellen speist. Und doch hat uns, danach und für immer, die Trockenheit nicht verschont.”

Eva ist Anfang vierzig, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeit lang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand: Vito Anania. Er liegt im Sterben, und noch einmal möchte er Eva sehen. Sie tritt die Zugreise von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden an. In ihrer Vorstellung entfaltet sich noch einmal ihre ganze Kindheit in Südtirol: Sie wuchs im Schatten der politischen Verwerfungen einer Region auf, die drei Jahrzehnte lang der Spielball bedrohlicher Allianzen war, bevor sie endlich den Aufbruch in die Autonomie wagte. Doch noch stärker wurde Evas Kindheit geprägt von der Liebe ihrer Mutter, der im Leben nichts geschenkt wurde. (Verlagstext)Eva, um die vierzig, plant die Osterfeiertage bei ihrer Mutter Gerda zu verbringen, als sie ein Anruf aus Reggio Calabria erreicht. Vito, der einmal für kurze Zeit im Leben ihrer Mutter einem wichtige Rolle spielte und der für Eva der einzige Vater war, den sie hatte, ist schwer krank und möchte sie sehen. Kurz entschlossen bricht sie auf. Auf der langen Zugfahrt lässt sie ihr Leben und das ihrer Familie Revue passierten. Von Großvater Hermann wird erzählt, der unter den Schikanen der Faschisten leidet und von seiner Sympathie für die Nazis, aber auch von seiner Desillusion und der Ablehnung seiner Landleute, als er nach dem Krieg mit seiner Familie wieder nach Südtirol zurückkommt. Von Onkel Peter, der sich in den Bombenterror der sechziger Jahre verwickeln lässt und dabei sein Leben verliert. Die Geschichte der Mutter Gerda als unverheiratete Frau mit Kind zeigt die Engstirnigkeit im Südtirol der Sechziger Jahre. Ihre Beziehung zu Vito hätte ihr einen liebevollen Partner und ihrer Tochter einen Vater geben können, scheitert aber an den Umständen der Zeit. Trotzdem ist Gerda eine starke Frau, die es zumindest im Beruf zu etwas bringt und unabhängig für sich und ihre Tochter sorgen kann. Zum Schluss ist da noch Eva, auf dem Weg zu dem Mann, den sie jahrelang vermisst hat. Die berührende Geschichte führt den Leser in die wechselvolle Südtiroler Vergangenheit. Vom Faschismus über die Bombenjahre bis in die Gegenwart werden die verschiedenen Aspekte anhand von Evas Familiengeschichte beleuchtet. Das tragische Schicksal und die schmerzlichen Erfahrungen der einzelnen Figuren spiegeln gut den Zeitgeist wieder. Ein Buch, das neben den geschichtlichen Hintergründen die Schicksale der einzelnen Figuren eindringlich und überzeugend wiedergibt. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Alma Svaldi
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: onlineRezensionen (ÖBW)

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